spreu

wenn die blinden augen offen aus dem traum sehen
sind gesichte schummrig schillernd klar
wenn die dunklen worte deiner welt allein stehen
liegt die rote garde sinnlos brach

wer das taube hören stimmlos in gewalt hüllt
gräbt dem seinen noch am tag das grab
kannst du schwüre deiner nacht verzeihen
hält sich deine regung steif und starr

sind die goldnen dächer deiner welt erblindet
wirf die spreu deiner gedanken auf
keine filter, keine regeln sollen dein feld noch bestellen
nicht dein treiben, dein denken, dein regen und lenken

meine blicke schweifen aus
ich seh des blinden nacht
funken der erinnerung
an mein morgen werden in mir wach

sieh die großen augen der kleinen kinder, wie sie an dir streifen
wie sie lachend über unseren wegen gehn
wie ihr ungestüm das blendkostüm mit einem sprung verkostet
sicheln gleich die maskerade niedermäht

sind die banner erst errichtet, sind die mauern hoch geschichtet
weisen weise worte uns in schranken ein
keine filter, keine regeln, sollen dein feld noch bestellen
nicht dein treiben, dein denken, dein regen und lenken